Thomas Behling

"Jetzt geht es Dir besser."

Thomas Behling: "Jetzt geht es Dir besser.", 2023, 18 x 24 cm

"Katzenwäsche"

Die Mehrheit der Gesellschaft will Klimaschutz, sich aber nicht verändern. Sie wird nervös, empfänglich für Kampagnen der fossilen Lobby, für Aberglauben und rechte Einflüsse. Man ist ja dafür, dass wir was tun gegen die menschengemachte Klimaerwärmung, aber fliegen will man weiter in den Urlaub. Man verleugnet die eigene fossile Sucht. Gegen die Klimakrise vorgehen sollen die anderen Länder, die Politiker. Man will nicht die eigene Verantwortung sehen, als Wähler von Parteien und Verursacher von CO₂ – Emissionen als Konsument von Flügen, PKW und Waren. Natürlich soll sich was ändern, nur nicht im eigenen Leben. Die Wissenschaft nennt das Verhalten kognitive Dissonanz.

Künstler*innen:
Tom Albrecht, Thomas Behling, Anna Orlikowska, Benna Gaean Maris, Susanna Giese, Stephan Groß, Danny Hermann, Ines Hock, Jens Insensee (Tobias Bilgeri & Jens Isensee), Maria Korporal, Joana Lucas, John Maibohm, Annegret Müller, Froso Papadimitriou, Lita Poliakova, Susa Ramsthaler, Alexander Rommel (aerroscape), Rosa Schmidt, Daniel Theiler, Anja Witt, Alla Zhyvotova

Die Ausstellung findet sowohl in der Galerie (Laufzeit 3.5. – 14.6.2024) als auch im Park (Laufzeit 3.5., ab 15 Uhr bis Sa. 4.5., bis 15 Uhr) statt

Eröffnung Fr., 3.5.2024
Park am Engelbecken an der Waldemarbrücke, 15 Uhr: Begrüßung Tom Albrecht und Einführung in die dort ausgestellten Werke: LAGE EGAL von Stephan Groß und Be(e) here von Ines Hock
Vernissage 19 Uhr in der Galerie: Begrüßung: Tom Albrecht, Einführung in die Ausstellung: Katja Hock, Performance prima klima: Susa Ramsthaler

Künstler*innengespräch mit Performance Fr., 24.5., 19 Uhr: Künstler*innen der Ausstellung sprechen mit Gästen über ihre Werke. Performance: WRINGEN/FUR Rosa Schmidt

Vortrag mit Gespräch 31.5., 19 Uhr: “Handeln für das Klima. Warum der Mensch trotz besseren Wissens nicht genug gegen die Klimakrise tut. Wie kommen wir in Bewegung?” Katharina Simons, Psychologists for Future, Berlin

Finissage Fr., 14.6., 19 Uhr, Performance: Tom Albrecht sprechsingt Verdrängung, Gitarre Philip Müller-Hohenstein

GG3 – Group Global 3000 e.V.
Leuschnerdamm 19
10999 Berlin

Öffnungszeiten Galerie:
Dienstags, Freitags: 17:00 - 20:00 Uhr
(Laufzeit bis 14.6.2024)

Park:
3.5., ab 15 Uhr bis Sa. 4.5., bis 15 Uhr

Eintritt frei

"Unser Bild der Erde"

Thomas Behling: "Unser Bild der Erde", 2019, 85 x 71 x 15 cm

"Anthroposzenische Landschaften"

Klassisch romantische Landschaften sind oft unberührte Landschaften. In den Gemälden der amerikanischen Hudson River School of Painters oder in vielen Gemälden Caspar David Friedrichs ist die Natur das Hauptmotiv, und der Mensch ist nicht oder nur am Rande präsent. Der Mensch ist nur ein winziger Teil des Universums - und des Gemäldes - und die Natur ist eine unermessliche Kraft, der sich der Mensch unterwerfen muss. Für einen amerikanischen Künstler im 19. Jahrhundert war die Menge an unberührter und noch unerforschter Natur in der Tat unermesslich, und selbst europäische Künstler des 19. Jahrhunderts konnten durch wunderschöne und meist leere Wälder und Bergregionen wandern. Der romantische Traum von der Natur ist immer noch sehr lebendig. Die Landschaften, die wir meist bereisen und in denen wir leben, sind jedoch Städte und ländliche Gebiete, die fast vollständig von menschlichen Aktivitäten geprägt sind. Im so genannten Anhtropozän ist die Natur nicht mehr allmächtig, und der Mensch ist zum Hauptakteur und disruptive Kraft auf dem Planeten geworden.Wenn wir eine Zeitschrift wie National Geographic lesen, sind die meisten von uns immer noch fasziniert von den perfekt wiedergegebenen Fotos von Naturlandschaften in fernen Teilen der Erde, aber wer diese Gegenden tatsächlich besuchen will, muss viele Stunden im Flugzeug verbringen, um dann bei der Ankunft festzustellen, dass er nicht der Einzige ist. Die Landschaften, die wir meist bereisen und in denen wir leben, sind jedoch Städte und ländliche Gebiete, die fast vollständig von menschlichen Aktivitäten geprägt sind. Im sogenannten Anthropozän ist die Natur nicht mehr allmächtig, und der Mensch ist zum Hauptakteur und disruptive Kraft auf dem Planeten geworden.

Eröffnung am Freitag den 24.5. um 20 Uhr
Laufzeit 24.05. - 21.06.2024

beteiligte Künstler*innen:
Gleb Bas, Norbert Bauer, Thomas Behling, Roland Boden, Gunnar Borbe, Margit Busch, Andreas Helfer, Ruppe Koselleck, Patricia Lambertus, Anna Lerchbaumer, Julia Münstermann, Jürgen O. Olbrich, Nicole Schuck, Zuzanna Skiba, Anna Staffel, Annette Stemmann, Frans van Tartwijk, Ralf Tekaat, Philip Topolovac, Florian Tuercke, Michael Wendt, Sabine Wewer


GaDeWe – Galerie des Westens
Reuterstraße 9-17
28217 Bremen

Öffnungszeiten:
Mittwoch 15 - 19 Uhr
Donnerstag 15 - 21 Uhr
Freitag 15 - 19 Uhr
An Feiertagen geschlossen
Eintritt frei

"Autofahren"

"Autofahren", 2022, 51 x 37 x 19 cm

"Uff – Wohlbefinden durch aggressive Scheinlösung kognitiver Dissonanz als hegemoniale Leitkultur"

Im Zuge des Klimawandels sind wir kurz davor, mehrere Kippmomente zu überschreiten, bei denen Kettenreaktionen ausgelöst werden, die eine nicht mehr zu stoppenden Weitererwärmung des Planeten über Jahrhunderte bedeuten – mit schweren klimatischen Veränderungen, Wetterextremen, Missernten, Hunger und Flucht apokalyptischen Ausmaßes. Ja, wirklich: glauben wir der Wissenschaft, so geht es darum, dass menschlicher Lebensraum in kontinentalen Ausmaßen verloren geht. Alles andere ist Aberglauben.

Der Gedanke daran ist sehr unangenehm, vor allem, wenn das eigene Verhalten dazu beiträgt, dass sich das Desaster nicht mehr abwenden lässt. Es gibt verschiedene Strategien, mit diesen sehr unangenehmen Gefühlen umzugehen. Eine sehr erfolgreiche Strategie ist, diejenigen zu bekämpfen, die für unsere unangenehmen Gefühle verantwortlich sind wie z. B. Wissenschaftler*innen oder andere Klimaterrorist*innen.
Dies lässt sich nach Belieben mit verschiedenen anderen Strategien kombinieren wie z. B. diverse Formen von Aberglauben oder Brettvordemkopf. Da ist vieles sehr populär, wie z. B. die Idiotie, Wirtschaft gegen Umweltschutz ausspielen zu wollen oder die Freiheit zum unbegrenzten Konsum über Menschenleben zu stellen und zur unverhandelbare Errungenschaft der Menschheit zu erheben oder eher symbolische Gesten zur Gewissensreinwaschung zu nutzen.

Wir befinden uns in der wohl schwersten Kulturkrise der Menschheitsgeschichte: Steht doch die gesamte menschliche Entwicklung der letzten 10 000 Jahre infrage. Müssen wir wirklich all das auf den Müll tun und uns zurück in die Altsteinzeit aushungern lassen – wohlgemerkt wohl in die aller düstersten Zeiten dieser, und das in dieser Düsternis auch noch bis zum Ende der menschlichen Existenz überhaupt (bei den letzten vergleichbaren Klimakatastrophen brauchte der Planet jedes Mal etwa 10 Millionen Jahre, um sich ökologisch wieder ganz davon zu erholen).
Oder können wir in letzter Sekunde (also jetzt) doch noch eine gewaltige Transformation wagen, bei der wir wirklich schöne Errungenschaften unserer Kultur hinüber retten können, ohne dass es das ganz große Desaster wird?

Uff.

Thomas Behling beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Frage, wie sich in dieser Situation noch Kunst machen lässt. Er möchte mit seinen aktuellen Arbeiten zu einer Reflexion der Situation beitragen. Um das Ausmaß begreifen zu können, brauchen wir eine Perspektive, die uns eine größere Distanz gibt: Seine oft historischen Fundstücken nachempfundenen Objekte ebnen Erkenntnis über die Entlarvung von Schein, Täuschung und Verklärung. Er benutze überkommene Bild-Ästhetiken, weil sich darin viel mehr von unserer heutigen Weltsicht und unserm heutigen Denken verbirgt, als uns bewusst und recht ist. Mit vermeintlichen Überbleibsel einer früheren Zeit leitet er in die Krisen und Konfliktzonen der Gegenwart, damit das, was bereits durchlebt wurde, nicht vergebens war. In seinen Arbeiten verbirgt er vieles, was wir gerne sehen würden und zeigt, wie wir sehen wollen. Dabei geht auch er mit großer Freude sich selbst auf den Leim.


Eröffnung: Freitag den 31. Mai 2024 ab 19 Uhr
31.5. – 8.6.2024
Geöffnet Samstag den 1.6. & Sonntag den 2.6. von 15:00 bis 18:00 Uhr
sowie vom 3.6. bis 8.6. nach telefonischer Vereinbarung
Eintritt frei

sporkluebue 
Freienwalder Str. 31
13359 Berlin

Tel.: 0179 859 37 44
U8 Pankstr. / S Bornholmer Str.
https://koloniewedding.de/projektraeume/spor-kluebue/

"Ich wollte schon immer nicht wissen, wie sehr ich mich selbst verarschen kann."

Thomas Behling: "Ich wollte schon immer nicht wissen, wie sehr ich mich selbst verarschen kann." III, 2022, eine falsche und neun echte Hakenkreuzbriefmarken, Papier, Bleistift, Glas, Rahmen, 22 x 28 cm

"Schrift-Bild"

In Annaberg-Buchholz wirkte vollkommen zurückgezogen und nur mittels regem Briefverkehr mit der Welt kommunizierende Künstler Carlfriedrich Claus (1930-1998), der als Mitbegründer der
visuellen Poesie gilt. In seinen Sprachblättern untersuchte er den Zusammenhang von Sprache, Denken und Gesellschaft.
Die Ausstellung zeigt neben Arbeiten von Carlfriedrich Claus, künstlerische Positionen mit unterschiedlichen Strategien, in denen Schrift ein elementarer Bildbestandteil ist.

beteiligte KünstlerInnen:
Thomas Behling, Joseph Beuys, Micha Brendel, Carlfriedrich Claus, mykola dzhychka, Niels Engler, Lutz Fleischer, Frank Herrmann, Karl Herrmann, Hans Hess, Christian Hussel, Matthias Jackisch, Christian Jacob, Sonia Jakuschewa, Birger Jesch, Gabriele Jesch, Anna Kasten, Ralf Langer, Jacqueline Merz, Jörn Michael, Jürgen O. Olbrich, Osmar Osten, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke, Ursél Ritter, Sabine Sachs, Gabriela Schlenz, Fritz Schönfelder, Andreas Schüller, Detlef Schweiger, Jörg Seifert, Holger Wendland

Eröffnung am 15.06.2024 um 17 Uhr
Laufzeit: 15.06.2024 - 15.09.2024

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Kunstkeller Annaberg
Wilischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz

Täglich geöffnet nach Absprache: Tel.: 03733/42001
Eintritt frei