Thomas Behling

Thomas Behling: "Universum Clock – Die Stimmen der Verstorbenen"

Thomas Behling: "Universum Clock – Die Stimmen der Verstorbenen"
2021, 47 x 31 x 21 cm

"Ich verzichte gerne auf die Zukunft unserer Kinder."

In Zeiten des Klimawandels übe auch ich mich im Verzicht. 

Bildobjekte von Thomas Behling

Thomas Behling beschäftigt sich in vielen seiner Bildobjekte mit der Zerstörung unseres Planeten, welche für uns Menschen und unsere Kultur existenzbedrohend ist. Machen wir jetzt noch so weiter, stoßen wir in unserer Umwelt Prozesse an, die wir nicht mehr stoppen können. Sind die Kippmomente überschritten, wird sich das Klima fortan in selbstbeschleunigender Weise erhitzen – gefolgt von einem weitreichenden Niedergang der Menschheit. Es sei denn, uns gelingt tatsächlich noch rechtzeitig und in Höchstgeschwindigkeit eine umfassende gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Transformation.

Theoretisch haben wir heute mehr Möglichkeiten, unsere Probleme zu lösen als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit. Nutzen wir diese Möglichkeiten jetzt nicht, werden uns schon sehr bald die Handlungsoptionen zusehends schwinden und die Menschheit mehr und mehr von Katastrophen getrieben sein. Trotz dieses Wissens fällt es uns sehr schwer, unser Verhalten zu verändern. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Wir befinden uns in einer existenziellen Kulturkrise.
Um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden, muss sich etwas an unserer Art zu denken ändern. Vermutlich ist es anders, als wir es uns vorstellen und eben auch nicht so, wie wir Fortschritt gewöhnt sind zu denken. Ganz sicher denken und handeln wir anders, als wir uns selbst wahrnehmen.

Die Gegenwart ist ein Produkt der Geschichte und eine Fortsetzung der Vergangenheit. Wir müssen unseren Denkhorizont in dieser Weise erweitern, um das Gewicht unseres Handelns besser sehen zu können. Thomas Behling sieht seine Aufgabe als Künstler darin, Werke zu schaffen, die zu einer Reflexion unserer Situation beitragen. In seinen historischen Fundstücken nachempfundenen Bildobjekten begegnen die Betrachter*innen einem kollektiven Gedächtnis mit ihren individuellen Speichern und deren spezifischen Filtern und Verstärkern. Er benutze überkommene Bild-Ästhetiken, weil sich darin viel mehr von unserer heutigen Weltsicht und unserm heutigen Denken verbirgt, als uns bewusst und recht ist. Vermeintliche Überbleibsel einer früheren Zeit leiten geradewegs in Krisen und Konfliktzonen der Gegenwart. Er nimmt Aspekte der Täuschung und Erfindung auf, um die Funktionsweise der Illusion zu verdeutlichen und Erkenntnis über Schein, Täuschung und Verklärung zu gewinnen.

Vernissage: Donnerstag den 3. April 2025, 17 – 20 Uhr, Einführung durch Andrea S. Végh
Laufzeit: 3. April bis 10. Mai 2025
Finissage: Samstag 10. Mai 2025, 12 – 16 Uhr, Künstlergespräch mit Heinz Stahlhut um 13 Uhr

Galerie Eulenspiegel
Gerbergässlein 6
4001 Basel
Schweiz

Öffnungszeiten:
Mittwoch-Freitag 10-12h / 14-18h
Samstag 10-16h

Eintritt frei

"Universum Clock – Die Stimmen der Verstorbenen"

Thomas Behling: "Köpfe mit Nägeln", 2025
In das Ziffernblatt ist ein Nagel eingeschlagen, gegen den der Sekundenzeiger schlägt, sodass die Uhr auf 6 Minuten vor 12 still steht.
Inschrift auf dem Glas: "Es gibt keinen Grund für voreiligen und überstürzten Aktivismus! Bewahren Sie Ruhe! Wir werden die Welt mit den technischen Innovationen der Zukunft retten!"

"Room With A Viewer – the art of a night´s stay"

Die Galerie Crystal Ball verwandelt sich in ein Kunsthotelzimmer.

Eröffnung am Freitag, 21. Februar 2025 um 19 Uhr

22. Februar bis 4. Mai 2025

Mit Werken von:
Thomas Behling, Tornike Godnadze, Elke Graalfs, Maike Häusling, Manfred Kirschner, Abir Kobeissi, Gabriele Regiert, Rebecca Rothenborg, Veronika Schumacher, Silke Thoss, Oliver Voigt, Barbara Wagner

Das Projekt „Room With A Viewer – the art of a night´s stay“, kuratiert von Julia Psilitelis und Lydia Karstadt, ist eine experimentelle, benutzbare Ausstellungspräsentation. Der Ausstellungsraum verwandelt sich in ein von Künstler*innen möbeliertes Gäste- und Hotelzimmer, welches für Übernachtungen gebucht werden kann. Jedes Einrichtungsstück des Interieurs ist von einer der Künstler*innen gestaltet worden und komplettiert das Gästezimmer. Die Kunstwerke, die im Kontext zueinander gesetzt zu den Öffnungszeiten der Galerie eine Gruppenausstellung, später andererseits ein Zimmer, eine Übernachtungsmöglichkeit darstellen, wurden zum großen Teil eigens für das Projekt kreiert.

Diese ambivalente Konzeption setzt sich in den thematischen Aspekten des Projektes fort. Die Ausstellung untersucht zum einen als soziologisches Experiment, wie es ist, in einer Kunstinstallation zu übernachten. Zum anderen, klagt sie die prekäre Wohnungsnot Berlins, in einem, durch den Senat unkontrollierten Mietenwahnsinn dominierten Wohnungsmarkt an. Das Projekt deutet außerdem auf die aktuellen, drastischen Kürzungen im Kulturbereich, indem es ironisch vorführt, wozu Ausstellungsräume künftig benutzt werden und Künstler*innen nach Meinung der aktuellen Politik ein Auskommen finden können.

Erleben Sie also eine ganz außergewöhnliche Erfahrung und übernachten Sie in der Ausstellung im Berliner Galerieraum Crystal Ball! Sie können schon jetzt über den Galeriekontakt eine Übernachtung buchen. Die Erlöse der Übernachtungen kommen dem Fond der Künstler:innen zugute.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Übernachtung, So-Fr, je Nacht 120,-
Übernachtung, je Nacht, Fr-So 150€
Übernachtung, mit vegetarischem Frühstück (10- 12 Uhr) 140,-
berlin@galeriecrystalball.de, Tel: 0049 +30 600 52 828

Galerie Crystal Ball
Schönleinstraße 7
10967 Berlin